"Der seltsame Fall des Benjamin Button" ( The curious case of Benjamin Button, USA, 2008 )

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Benjamin Button kommt zu Zeiten des ersten Weltkrieges auf die Welt. Jedoch ist er keinesfalls ein Baby wie andere auch, denn er sieht das Licht dieser Welt schon bei der Geburt als Greis. Er erlebt den Kreislauf den Natur am eigenen Körper andersrum, denn während andere jung geboren werden und alt sterben, ist es bei Benjamin umgekehrt. Sein Vater kann mit der Situation offenbar nicht umgehen und setzt den Jungen aus, wobei er von Queenie aufgenommen wird und unter ihren Fittichen in einem Altersheim heranwächst, - optisch gesehen. Die große Liebe seines Lebens soll jedoch Daisy werden, die er auch dort kennenlernt, doch in Benjamins jungem Geist steckt ein alter Körper und es liegt nahe, daß er als körperlich junger Mann schon von geistigem Verfall befallen sein wird. Und während die Zeit für ihn weiter rückwärts läuft, läuft sie für die anderen vorwärts und er sieht seine Freunde und Bekannte altern und sterben. Auch Daisy ist nicht davor gefeit und beide sind nur kurze Zeit auf gleicher Höhe. Aber Benjamin liebt das Leben viel zu sehr...

In ca 165 Minuten adaptiert David Fincher die Kurzgeschichte von F.Scott Fitzgerald, ( Der grosse Gatsby ) die dieser 1922 veröffentlicht hat. Lange Zeit hatte sich niemand an die Geschichte gewagt, da der rückwärtsgerichtete Alterungsprozess eine schwierige technische Hürde darstellte, doch Regiesseur David Fincher  hat nicht nur diesbezüglich eine wahre Meisterleistung vollbracht. Aber nicht auf technischer Ebene, nein, auch auf erzählerischer ist der Film eine wahre Meisterleistung !

An der Seite von Brad Pitt spielte u.a. auch Oscarpreisträgerin Cate Blanchett die Rolle der Daisy, die für ihre Rolle in Martin Scorcese s "Aviator" bereits einen Oscar erhalten hatte. Neben einem satten Dutzend Nominierungen wurde "Der seltsame Fall des Benjamin Button" mit insgesamt drei Oskars ausgezeichnet: Bestes Szenenbild, Bestes Make-up und Beste visuelle Effekte. Der Film bietet ausreichend Möglichkeiten für Gesprächsstoff und Diskussionen, denn wenn die Geschichte auch nicht sehr logisch ist, so ist doch der "was-wäre-wenn" Effekt, die Überlegung, mit der man hier spielen kann, unglaublich interessant. "Der seltsame Fall..." ist alles andere als reines Unterhaltungskino. "Der seltsame Fall..." ist Unterhaltungskino auf höchstem Niveau, wo man sich wirklich bemüht hat, eine interessante Geschichte mit hervorragend besetzend Darstellern zu erzählen. Dies ist dem Autorenduo Eric Roth  und seiner Partnerin Robin Swicord wirklich brilliant gelungen !

Die Story ist faszinierend, die Schauspieler sehr gut und doch hatte ich mich durchkämpfen müssen, denn der Film ist schon seehr lang. Ich weiß auch nicht, ob er durch eine kürzere Laufzeit gewinnen würde.
So habe ich mich zwar einigermaßen unterhalten gefühlt, war aber gleichzeitig erleichtert, als der Film zu Ende war. Ob das an mir lag ?

Ich finde den Film sehr intelligent und mich hat er auch sehr gut unterhalten ! Ich finde, hier hat alles gestimmt, von der erstklassigen Besetzung über die Maske bis zum Drehbuch und zur Regie von David Fincher ! Top Film, den ich immer wieder mal gern sehe !