Der Mann mit der Totenmaske (OT „The Crimson Ghost“, 1946)

„Der Mann mit der Totenmaske“ ist im Ursprung ein 12-teiliges Serial aus den USA aus dem Jahr 1946.

Der hier besprochene Film liegt als Spielfilm vor. Ursprünglich wurde der Film 1953 vom Gloria-Filmverleih München aus den 12 Serial-Folgen zu einem Zweiteiler zusammen geschnitten. 1963 brachte Sonderfilm Zwicker "The Crimson Ghost" als einteiligen Zusammenschnitt noch einmal in die Wiederaufführung, wobei der Streifen gegenüber der Gloria-Fassung nun nochmals rund 50 Minuten Federn lassen musste. Die deutsche DVD beruht auf der Sonderfilm-Fassung von 1963 und wurde durch Einfügen dialogfreier Szenen wieder um 10 Minuten verlängert. Unterm Strich fehlen in der derzeit greifbaren Fassung also rund 50 Minuten der ursprünglichen deutschen Synchro. (Quelle: Synchron - Forum) (Die nachfolgenden 2 Bilder befinden sich nicht auf der Shamrock-DVD)

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Story:
Ein Verbrecher - der als der „scharlachrote Geist“ bekannt ist und einen dunklen Umhang und eine Totenmaske trägt - versucht eine sensationelle neuartige Erfindung namens „Cyclotrode“ in seine Gewalt zu bringen. Hierbei handelt es sich um eine Art Strahlenkanone mit deren Elektroimpulsen man u.a. Atombomben vor ihrer Detonation unschädlich machen kann.
(Hier wird wieder die Angst der Bevölkerung vor atomarer Zerstörung in der post-Atombombenzeit des Kalten Krieges thematisiert)


[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]


Der scharlachrote Geist beabsichtigt die „Cyclotrode“ zur Durchführung zahlreicher Verbrechen  (u.a. Überfall auf einen Geldtransporter) einzusetzen. Der Versuch, sich des Apparates zu bemächtigen schlägt jedoch mehrfach fehl. Dies liegt insbesondere am Einsatz des Wissenschaftlers Duncan und seiner Assistentin.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]                     

Bewertung:

Man merkt dem Film deutlich an, dass er aus mehreren Folgen zusammengeschnitten wurde. Das was jeweils als Cliffhanger zur nächsten Folge gedacht war (Der scharlachrote Geist scheitert / Duncan greift ein etc.) wiederholt sich mehrfach im Film.
Ein normaler Spannungsaufbau mit Einstieg / Einführung in den Film, sich langsam aber stetig aufbauender Spannung und einem finalen Höhepunkt ist hier nicht gegeben.

Das Ergebnis ist ein Film, der gefühlt ständig unter Dampf steht und dadurch mit der Zeit ein wenig ermüdend wirkt. Sehr deutlich wird dieses zum Beispiel bei den immer wieder kehrenden (ich habe 9 gezählt) Prügeleien zwischen dem Helden und seinen diversen kriminellen Widerparts. Diese Schlägereien sind mit Zeitraffer beschleunigt worden und erinnern in ihrer Art und Weise an eine Mischung aus Saloon-Schlägereien und Bud Spencer Filmen.

Dazu kommt, das manche Szenen scheinbar so oder ähnlich mehrfach verwendet worden sind. (Außenszene Universität) Stellenweise gibt es durch das Zusammenschneiden der Episoden auch Sprünge in der Story (z.B. Kidnapping des Professor Chambers bei 10.15 min.)

Manche Gegebenheiten sind recht abstrus. Zum Beispiel kommt Duncan nicht glaubwürdig als Wissenschaftler rüber, da er während des gesamten Films eher als mit allen Wassern gewaschenes Rauhbein im James Bond Stil agiert. Selbstverständlich begibt sich der Held mit Ausnahme seiner jungen Assistentin ständig allein in den Dunstkreis der Verbrecher um diese dann zu verhaften. Einen groß angelegten Polizei-Zugriff kannte man offensichtlich nicht.

Herrlich auch die Erpresser-Botschaft des „scharlachroten Geistes“ mittels Schallplatte. (der Entstehungszeit angemessen statt Diskette oder USB-Stick) → wo konnte man jemals Schallplatten mal eben mit einer Audiobotschaft pressen lassen ?    

Interessant ist auch das Halsband der Gangster, dass ein wenig an „Running Man“ erinnert.

Auch wenn einige Stellen meiner Rezension eher etwas negativ klingen, so liegt mit „Der Mann mit der Totenmaske“ insgesamt ein unterhaltsames Werk mit tollem Nostalgie-Charme vor. Für einen vergnüglichen Abend für s/w-Fans eignet sich der Zweiteiler aufgrund seiner zahlreichen fast Slapstick-artigen Einlagen allemal.