"Leave" ( Leave, Norwegen, 2022 )

Im Regen ausgesetzt als Baby auf einem Friedhof liegend, wird Hunter in einer schlichten schmutzigen Decke mit religiösen Symbolen behafteten Decke und einem Wolfskreuz 
gerade noch rechtzeitig gefunden und wächst fortan bei Adoptiveltern in den USA auf. 
Die Frage nach ihrer wahren Mutter und Herkunft jedoch lässt sie nicht ruhen und so 
begibt sich die junge Frau eines Tages auf den Weg ins entfernte Norwegen. Dort glaubt 
sie sich am Ziel als die Black - Metall Künstlerin Celilia kennenlernt, in der sie ihre Mutter 
vermutet, doch Cecilia verweist sie zu Kristian, der aber seit vielen Jahren in einer 
psychiatrischen Anstalt lebt. Besuche bei ihm dürfen nur unter Aufsicht stattfinden und 
so ist es nicht leicht ungezwungen für sie mit Kristian zu reden. Dennoch erfährt sie 
einiges das sie schließlich zu ihrem streng religiösen Großvater Torstein führt und auch 
dort werden die Rätsel nicht kleiner. Schatten und Körper scheinen überall greifbar wo 
keine sein sollten und Hunter’s Alpträume scheinen kein Ende zu nehmen…



In abgelegene Gegenden verschlägt es Horrorfilmfiguren gern. Hier wird sie schon auf 
dem Friedhof gefunden. Der weitere Verlauf hat dann nahezu Sogwirkung, auch wenn 
der Film selbst eigentlich eher ruhig verläuft und Action Fans kaum ansprechen dürfte. 
Auch die Splatter Fraktion wird hier leider nicht bedient, - und das ist gut so, denn es 
hätte auch mehr als unpassend gewirkt und nur den guten Gesamteindruck zerstört. 
Was man zu sehen bekommt ist mit Hunter (Jäger ! )ein nettes, ansprechendes Mädchen, 
junge Frau auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln, der eigenen Identität. Daher auch 
keine Versuche uns nun mit einem Model a’la 90 / 60 / 90 zu beglücken, sondern eher 
der Norm entsprechend und durchaus auch ganz angenehm. Das ist geschickt gemacht, 
teils von der Kamera mit nebligen Bildern und teils obskuren und okkulten Typen 
eingefangen in einer Berglandschaft. Regisseur Alex Herron schickt seine Hauptdarstellerin 
Alicia von Rittberg durch ein Mysterium und zeigt hier alles andere als die typische hektische Hollywoodgruselkost. Da nimmt man dann auch mal in Kauf wenn das ein oder andere 
vielleicht ganz sooo 100%ig gelungen ist. 7,5/10