"Der Puppenmörder" ( The Psychopath , Großbritannien, 1966 )

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Mitglieder einer ehemaligen Kriegkommission werden ermordet. Sie alle hatten eines gemeines : neben ihrer Leiche wird eine Puppe gefunden, die ihnen auf's Haar gleicht. Allerdings ist dies für Inspektor Holloway auch schon die einzigste Spur. Die nächste führt ihn zu Mrs. Maugham, einer alten schrulligen Puppenherstellerin und ihrem Sohn Mark. Die alte Frau sitzt im Rollstuhl und ist verbittert über den ihrer Meinung nach zu Unrecht veruteilten Mann, der sich nach dem Schuldspruch das Leben nahm. Man könnte also meinen das Mrs. Maugham in ihrer Verbitterung nun "die Puppen tanzen läßt". Aber ist dem auch wirklich so ? Auch auf den Inspektor folgt bei seinen Ermittlungen folgt noch ein Mordanschlag.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Puppenmacherin und der Inspektor

Patrick Wymark gibt hier eine prima Vorstellung als Inspektor Holloway ab. Würde so jemand an meiner Tür klingeln, ich wäre wohl auch gleich zur Aussage bereit. Den Sohn der gelähmten Puppenmacherin Margaret Johnston  ( auch bekannt aus "Hypno" ) spielt in diesem Falle – etwas arrogant, aber nicht unpassend, - John Standing.  Alles im Film verläuft auf relativ unspektakuläre Weise….relativ spektakulär ! Soll heißen, für einen Film von 1966 ist der Film relativ brutal. Mag auf Anhieb nicht so erschienen, aber wenn man es mal so im Kontext überlegt was da alles aufgefahren wird in gut 90 min, dann ist das schon allerhand !

Das der Film aus der britischen Amicus Schmiede, die ja Hammer‘ s größter Konkurrent seinerzeit waren und eher durch Episdodenfilme bekannt waren, oft mit Hitchcock verglichen wurde, oder ihm viele Elemente daraus nachgesagt werden, das ist nicht ganz falsch. Mehrmals ist mir beim Ansehen dabei ausgerechnet „Psycho“ in den Sinn gekommen. Aber ganz so gut wie Alfred Hitchcock ist dann Freddie Francis hier am Ende doch nicht. Viel besser und mehr Spuren hätte er verteilen müssen oder eine klare Linie für den Zuschauer ziehen, sich damit auf dessen Seite stellen und sagen, so sieht es aus ! Aber das tut er nicht, er lässt ihn mit einer Handvoll Personen zurück und es ist ziemlich schnell klar wo der Hase langläuft ! Trotzdem, gut gemachter, interessanter Film mit guten Darsteller und kleinen, aber durchaus verzeihlichen Schwächen im Drehbuch.

Punkten kann der Film nicht nur in Sachen Darsteller und Story, auch die Atmosphäre stimmt hier und alle Morde geschehen - recht stilvoll - bei Nacht und Nebel. Der Mörder scheint einem schnell klar und ja, vielleicht hätte Freddie Francis und sein Autor Robert Bloch, der ja ebenfalls das Drehbuch für Hitchcock's "Psycho" geschrieben hat noch die eine oder andere Spur mehr legen können, aber am Ende ist man sich ohnehin wieder nicht ganz sicher ob das denn alles so zusammen passen kann und das Puzzle bleibt bestehen. Francis und Bloch haben keinen perfekten Film gedreht, aber es gibt auch keine „perfekten Morde“. Als pure Unterhaltung und von der Machart her ist dieser Film jedoch perfekt. Und durchaus zu empfehlen.

6 tote Puppen !

Den Film kenne ich gar nicht. Auf VHS erschien der nie, das würde ich wissen.
Und ob der im Free-TV lief ?
Laut OFDb wurde der nur im Pay-TV gesendet.
Klingt aber nicht uninteressant.

VanHelsing schrieb:Den Film kenne ich gar nicht. Auf VHS erschien der nie, das würde ich wissen.
Und ob der im Free-TV lief ?
Laut OFDb wurde der nur im Pay-TV gesendet.
Klingt aber nicht uninteressant.

Der ist schon recht gut gemacht, ja.  

Ob es eine VHS gab...bin mir da nicht sicher...
er lief aber auch nicht nur im PayTV. Ich glaube,
das sind jetzt wieder mangelnde Angaben der OFDB.