WHITE ANGEL (GB 1993)

Inhalt:
Eine Frau benutzt mit offensichtlicher Absicht ihr Auto, um einen Mann in einer Garage umzubringen, was ihr auch gelingt. Den Toten beseitigt sie in ihrem Haus, indem sie diesen gut versteckt. Bei der Frau handelt es sich um Ellen Carter, einer medienbekannten erfolgreichen Kriminalbuchautorin in England. Sie verfasste u.a. ein Buch über Serienmörder, das in die Schlagzeilen kommt. Gleichzeitig berichten die Medien im Fernsehen über Englands ersten weiblichen Serienkiller. Da diesem offenbar nur in weiss gekleidete Frauen zum Opfer fallen, wird dieser Serienkiller in den Medien, aber auch von Scotland Yard nur DER WEISSE ENGEL genannt. Im TV wird auch über Ellen Carter, ihrem Buch und über das verschwinden ihres Ehemanns berichtet. Ein Mann verfolgt diesen Bericht im Fernsehen, während er einen Zeitungsbericht über den Weissen Engel ausschneidet.

3 Jahre später
Ellen hat eine Zeitungsanzeige aufgegeben, in der sie neben ihrer Freundin Mik, eine weitere Untermieterin sucht. Es meldet sich jemand, aber dabei handelt es sich um einen Mann. Leslie Steckler, so sein Name ist Zahnarzt und gibt an, das seine Praxis ganz in der Nähe ist. Ellen gibt ihre Einwilligung zur Untermiete. Was schnell klar wird ist, das sich hinter der Biedermannfassade von Leslie, der Weisse Engel verbirgt. Ihm war auch von Anfang an klar, das Ellen ihren Mann umgebracht hatte, nur wo die Leiche abgeblieben ist, nicht. Das fragt sich auch der Inspektor Dave Taylor von Scotland Yard, der Ellen mehr oder weniger seitdem irgendwie ständig im Nacken sitzt. Aber er kann nichts beweisen, Leslie dagegen schon. Er findet den versteckten Toten, der inzwischen mumifiziert ist. Aber auch Ellen bemerkt im Gegenzug, das sie sich den Weissen Engel ins Haus geholt hat. Leslie versteckt den Toten woanders, fertigt einen Lageplan dieses neuen Verstecks und einen Brief für Scotland Yard an und bewahrt beides im Schließfach einer Bank auf. Von Ellen verlangt er nun, das sie ihn interviewt und ferner ein ein Buch über ihn verfasst. Ellen muß sich darauf einlassen und macht zur Bedingung, das Leslie in der Zeit keine weiteren Frauen tötet. Nun entwickelt sich ein perfides Spiel zwischen den beiden, wo Ellen versucht den für sie lästigen Mitwisser wieder los zu werden, aber wie?

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In den vergangenen Jahrzehnten hat es mal hier und mal dort diverse Filme um Serienmörder gegeben. Aber nach dem oscarprämierten Film DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER (1990) entstanden in den 90er Jahren immer wieder Filme, die sich der Thematik des Serienmörders annahmen. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Serienkiller im Kino "hoffähig" bzw. war dieser auch im allgemeinen Mainstream-Kino angekommen. White Angel liegt thematisch ein wenig näher beim Film SLEEPING DOGS - TAGEBUCH EINES MÖRDERS 1991, als widerum bei MANN BEISST HUND 1992, obwohl man ihn irgendwo dazwischen ansiedeln kann. Der Vergleich hinkt aber trotzdem ein wenig. Hier, wie auch in den beiden anderen genannten Filmen kommt ein Serienmörder zu Wort, der etwas erzählen will. White Angel ist jedoch Sleeping Dogs überlegen. Wer hier blutige Morde in Form von Splatter- und Gewaltszenen erwartet, der ist hier eher fehl am Platze. Vielmehr gewinnt der Film seine Spannung aus seiner guten Handlung und seiner größtenteils kammerspielartigen Inszenierung, da sich das meiste im Haus von Ellen zuträgt. Ferner besticht er durch seinen Realismus, was der Regisseur Chris Jones teilweise durch einen pseudodokumentarischen Stil unterstrich, indem er die Tatorte mit den Leichenfunden in schwarzweiß drehte und man auch diverse Zeitungsmeldungen zu sehen bekommt. Dadurch hat der Film eine fast durchgehend tolle Atmosphäre. Auch die beiden Hauptdarsteller Harriet Robinson und Peter Firth machen den Film zusätzlich sehenwert. Das einzigen Dinge, wofür man den Film vielleicht kritisieren kann ist, das der Täter ein Zahnarzt ist und man ihn zudem auch noch den Weissen Engel nennt, was bei Filmkennern eher Erinnerungen an MARATHON-MANN wach werden läßt. (Dort stellte hervorragend Laurence Olivier einen ehemaligen Zahnarzt dar, der in der Zeit des Nationalsozialismus in Gefangenenlagern tätig war und nach dem 2. Weltkriege in Lateinamerika untertauchte. Sowohl die Ermittler, als auch Überlebende diverser Lager bezeichnen ihn als -Der Weisse Engel-, Anmerk.) Allerdings foltert Leslie hier niemanden, sondern er behandelt seine Patienten gut in seiner Praxis. Und ferner bietet White Angel im Grunde keine Analyse über das Warum des Serienmörders, aber das boten andere Filme auch nicht immer. Wer damit leben kann, so wie ich, der bekommt einen zwar ruhigen, aber spannenden Thriller aus Gorssbritannien zu sehen.

Der Film hatte seine Premiere damals im März/April 1994 auf Video beim Label VPS. Er erschien aber auch auf DVD, beim Label Movista. Allerdings ist der Film zusammen mit den anderen Streifen BAD SEED erschienen, denn es sind zwei DVDs enthalten. Das Bild ist zwar leider nicht anamorph, bietet aber soweit ein gutes Bild und guten Stereoton. Es ist im übrigen nur deutscher Ton enthalten, aber die Synchro ist mit guten Sprechern gut und identisch mit denen auf Video.

8/10 britischen Thrillern
GrafKarnstein

Klingt gar nicht mal so uninteressant und ich kann mich sogar noch an das damalige Videocover erinnern, - auch wenn es schon ein Weilchen her ist und ich mich meist ja mit anderen Filmen beschäftige. Auch scheint er allgemein nicht so bekannt zu sein, denn als ich ihn bei der IMDb und der OFDB eingetragen hab ist mir aufgefallen, das sich die bisherigen Einträge in Grenzen halten. Hast Du wohl mal wieder eine eher seltene Perle entdeckt !  

Ja,... gerade weil der weniger bekannt ist, habe ich dem Film eine
Filmvorstellung zukommen lassen und hier rein gesetzt

Fynn schrieb:Hast Du wohl mal wieder eine eher seltene Perle entdeckt !  

Den Film kenne ich seit der damals auf Video erschien. Habe neben der
DVD immer noch die Original VHS

Brauchst Du denn beides ? Oder ist eins von beiden cut ?

Fynn schrieb:Brauchst Du denn beides ?

Wieso  ,... möchtest Du die VHS  
Da es kein Filmprogramm zum Film gibt, hebe ich allein schon aus den
Gründen das Cover auf. Cover dient mir als "Filmprogramm Ersatz".
Zumindest bei den Filmen, die mir gefallen haben und die ich auch habe.
Aus dem Grund waren/sind mir Einlegecover bei Videos immer lieber
gewesen, als diese Video Hartboxen. Denn die kann man bekannterweise
nicht in eine Din A4 Klarsichthülle stecken .  

Fynn schrieb:Oder ist eins von beiden cut ?  

Nicht das ich wüßte, mir ist nichts aufgefallen, habe nichts bemerkt  
Und nebenbei erwähnt, der Film bietet eh keine krassen detailierten
Gewaltszenerien. Hier werden andere Akzente gesetzt, was ich schon
eingangs erwähnte

GrafKarnstein schrieb:

Fynn schrieb:Brauchst Du denn beides ?

Wieso  ,... möchtest Du die VHS  
Da es kein Filmprogramm zum Film gibt, hebe ich allein schon aus den
Gründen das Cover auf. Cover dient mir als "Filmprogramm Ersatz".
Zumindest bei den Filmen, die mir gefallen haben und die ich auch habe.
Aus dem Grund waren/sind mir Einlegecover bei Videos immer lieber
gewesen, als diese Video Hartboxen. Denn die kann man bekannterweise
nicht in eine Din A4 Klarsichthülle stecken    .      

Ich könnte schon noch VHS abspielen, so ist das nicht. Mein Recorder ist der alte von
meiner verstorbenen Mutter. Den hatten wir aber praktisch kurz vor ihrem Tod noch
gekauft, da sie mit DVD's oder BD's nicht klarkam. Wegschmeissen fand ich zu
schade, auch wenn ich keine Videos mehr hab und ihn eigentlich nicht nutze.
Aber SOLLTE ich mal einen besonderen seltenen Film auf VHS auf dem Flohmarkt
sehen, dann könnte ich ihn, - zumindest theorethisch - überspielen. Allerdings
bin ich technisch nicht grade ein As und bisher sind einige Versuche gescheitert...
Trotzdem müsste es - theorethisch eben, aber gehen...

Graf Karnstein schrieb:
Den Film kenne ich seit der damals auf Video erschien. Habe neben der
DVD immer noch die Original VHS

Sind denn beide Laufzeiten identisch ? Laut Ofdb ist die DVD ungekürzt - das Video auch ?