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HAMMER 1935 - 1949 : Aller Anfang ist schwer !
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HAMMER 1935 - 1949 : Aller Anfang ist schwer !
Hammer
das berühmte Wort vorweg...
Viele Menschen bringen mit Hammer Leute wie Peter Cushing und Christopher Lee zusammen, denken an gothischen Horror a’ la „DRACULA“ oder „FRANKENSTEIN“, urzeitliche Abenteuer wie „ALS DINOSAURIER DIE ERDE BEHERRSCHTEN“ unter der Mitarbeit von RAY HARRYHAUSEN. Und viele von uns haben sich gefreut, wenn sie dann im Kino immer wieder kehrende Gesichter wie Michael Ripper in den Nebenrollen erkannten, die zwar klein aber prägnant und Wiedererkennungswert hatten. Aber auch Hammer war der Erfolg nicht in die berühmte „Wiege“ gelegt und auch sie haben schon vor dem berühmten „FRANKENSTEINS FLUCH“ von 1957 andere Filme gedreht und auch hier war „nicht alles Gold“ und auch nicht einmal alles aus dem Genrebereich des Horror und Science Fiction.
Von Anfang an waren die Hammer Filme immer billig produzierte Filme, die aber nach außen hin nicht unbedingt billig wirkten. Natürlich konnte man sich keine Superstars leisten, aber im Laufe der Zeit hatte Hammer auch seine eigenen Stars und Leute wie Christopher Lee, Peter Cushing wurden im Laufe der Jahre berühmt durch ihre Rollen und zu Publikumslieblingen. Davon abgesehen hatte man später auch ein ansehnliches Arsenal weiblicher, aber auch männlicher wiederkehrender Gesichter. Aber bevor es soweit kommt, hat Hammer noch eine Menge anderer Probleme und Filme zu bewältigen, und nicht alle waren dem Horror und SF Genre zugehörig, und auch nicht alle waren erfolgreich. Im Grunde falsch werden HAMMER FILMS immer als HAMMER STUDIOS bezeichnet und obwohl falsch und wider besseren Wissens tue ich dies auch schon mein ganzes Leben. Ich möchte daher auch - trotz besserem Wissen - für diesen Artikel nichts an dieser lieben Gewohnheit ändern.
In Wahrheit begann wohl alles damit, dass Enrique Carreras bereits im Jahre 1913 (!) seinen ersten sogenannten Kinematographen im Londoner Stadtteil Hammersmith eröffnete. Enrique ist ein echter Filmnarr und Mitte der 30iger Jahre besitzt er bereits eine ganze Kette. Er lernt den Juwelier William Hinds kennen, der unter dem Psydoneum "William Hammer" auch in Varietee Shows im Amateurbereich auftritt. Auch Will träumt davon einmal ganz groß raus zu kommen im Showbizz. Man tut sich also zusammen und gründet so „FILMVERTRIEB EXCLUSIVE FILMS Ltd“, die aber nur ein gutes Jahr unter dieser Flagge steht, bis man sie in „HAMMER FILMS Ltd“ umbenennt. Bevor der erste abendfüllende Hammer Film: "THE MYSTERY OF THE MARY CELESTE" unter der Regie von Denison Clift gedreht wird, sind auch bereits Carreras Sohn James und Hinds Sohn Anthony mit von der Partie. Es kann also losgehen !
Die „Mary Celeste“ ist ein Fall, der bis heute ungeklärt ist und auf Tatsachen beruht. Man fand das Schiff im Jahre 1882 zwischen Portugal und den Azoren treibend ohne jegliche Besatzung auf dem Meer vor. Daher spricht man heute von ihr noch als „Geisterschiff“. Geklärt wurde der Fall nie. Trotz namhafter Besetzung durch Bela Lugosi fiel der Film bei der Kritik allerdings beinhart durch.
Vor „THE MYSTERY OF THE MARY CELESTE“ 1935 produzierte Hammer 1935 jedoch noch einen Film. „THE PUBLIC LIFE OF HENRY THE NINTH“ ist eine etwa 60 minütige Komödie die sich sowohl mit dem Aufstieg als auch dem Fall eines Londoner Straßenkomödianten befasst. Die Regie führte Bernhard Mainwaring.
1936 inszeniert Will Hammer selbst einen Kurzfilm mit dem Titel „POLLY’S TWO FATHERS“, worin er selbst eine Hauptrolle übernimmt. In dem ca. 23 minütigen Kurzfilm scheint es um ein Mädchen, das von einem Edelmann vor dem Ertrinken gerettet wird, zu gehen. Allerdings ist das erst der Anfang.
1936 erscheint noch das Drama „THE SONG OF FREEDOM“ und im gleichen Jahr „SPORTING LOVE“, eine Komödie mit viel Musik. „THE SONG OF FREEDOM“ enthält ebenfalls auch wieder Auftritte von Will Hammer persönlich und zudem hat er den Film auch produziert. Die eigentliche Hauptrolle in „THE SONG OF FREEDOM“ spielt jedoch ein Farbiger, Paul Robeson, ein aktiver Rassenaktivist, der schon bald wieder auf Nimmerwiedersehen verschwindet. „THE SONG OF FREEDOM“ erhielt sogar trotz seines farbigen Hauptdarstellers, - was seinerzeit ja noch ein problematisches Thema war, gute Kritiken.
Im Film erfährt ein Londoner Hafenarbeiter dass er der König eines afrikanischen Stammes ist. Um mehr über seine Wurzeln zu erfahren, kehrt er in seine Heimat zurück, hat aber zunächst bei dem Versuch, diese zu zivilisieren, den Medizinmann des Stammes gegen sich. Schließlich soll er sogar auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, bis er dort anfängt ein Lied zu singen, das er einst als Kind auf dem Schoss seiner Mutter gehört hat. Als sich herausstellt das ausgerechnet dieses Lied das Stammeslied ist, wird der Medizinmann gestürzt und er statt seiner auf den Thron gesetzt.
Beide Filme wurden leider nie synchronisiert bisher.
Nach Kriegsende steht auch Hammer wie ein Phoenix aus der Asche und will den Zuschauern neues bieten. Im Februar 1949 lässt man sich unter neuem Namen ins Handelsregister eintragen. Dort ist nun zu lesen : "HAMMER FILM PRODUCTIONS Ltd“.
In der Geschäftsleitung tut sich wenig neues. Direktoren waren und bleiben Enrique Carreras und Will "Hammer" Hinds und dazu die Söhne James und Anthony. Dann kommt auch noch Michael Carreras dazu, James Sohn. Ohne Frage jemand der sich im Filmgeschäft auskannte bevor er 1994 an Krebs verstarb.
1936 produziert Hammer „THE BANK MESSENGER MYSTERY“, einen weiteren Film der nie in Deutschland erschienen ist. Er erzählt die Geschichte eines Bankangestellten der der Meinung ist, dass er zu Unrecht gefeuert worden ist. Nun hat er sich mit zwei professionellen Dieben zusammengetan, um die Bank auszurauben. Wie schon in „POLLY’S TWO FATHERS“ spielt hier ein gewisser Geoge Mozart die Hauptrolle neben Will Hammer. Wie üblich bei Hammer hat er auch in einigen anderen Hammer Produktionen mitgespielt, obwohl er nie den Status eines Michael Ripper oder anderer Nebendarsteller späterer Jahre erreichte.
1937 kommt mit „BIG FELLA“ eine Musikkomödie heraus, wo erneut Paul Robeson die Hauptrolle spielt, den wir bereits aus „SONG OF FREEDOM“ kennen. In dieser musikalischen Komödie spielt er Joe, einen Marseille-Docker, der von einem reichen englischen Paar angeheuert wird, um ihren vermissten Sohn zu finden. Als Joe ihn findet, lernt er, dass er aus seinem eigenen Willen weg gelaufen ist, und nimmt ihn mit zu einem lokalen Sänger. Dort bieten sie ihm eine Zuflucht vor seinen unterdrückten weißen Eltern.
Nach „BIG FELLA“ war wegen des 2. Weltkrieges erstmals Schluss bei Hammer und die Unterhaltungsindustrie lag brach. Doch es ging Gott sei Dank auch danach weiter und Hammer ließ sich nicht unterkriegen. Die Leute waren müde und suchten ebenfalls nach Abwechsung im Alltag. Und den wollte ihnen Hammer nur zu gerne wieder geben.
Mit „RIVER PATROL“ war Hammer 1948 wohl ganz erfolgreich und der Zuschauer konnte hier in einem Thriller erleben wie die Londoner Polizei versucht, ein paar Schmuggler auf der Themse dingfest zu machen. Regie führte Ben R. Hart. In den Hauptrollen konnte man JOHN BLYTHE, Lorna Dean und Wally Patch sehen. Für Lorna Dean blieb es ihr einziger Film.
Beim nächsten Film im gleichen Jahr engagierte Hammer gleich zwei Regisseure für einen Film. Dabei handelte es sich um „WHO KILLED VAN LOON ?“ Gordon Kyle war nicht nur Regisseur des Films, er war zusammen mit James Carreras und Anthony Hinds auch noch Produzent des Films. Aber die Regie teilte er sich auch mit einem Mann namens Lionel Tomlinson.
„WHO KILLED VAN LOON ?“ markiert insofern einen besonderen Punkt, als dass es Anthony Hind´s erste Produktion bei Hammer war, und der ursprüngliche Produzent abgesprungen war. Nachdem Hinds übernahm, gab es auch kein Script, zumal einer der Darsteller gestorben war und einiges geändert werden musste.
Die Handlung dreht sich in etwa um Johann Schmidt, dem es gelingt einen niederländischen Diamantenhändler aus einem Nazi – Gefängnislager zu befreien um ihn für eigene Zwecke zu benutzen. Schmidt hatte den Ex-Partner des Niederländers für seine Sammlung von ungeschliffenen Diamanten getötet und droht nun , die Tochter des Diamantenhändlers umzubringen. Oxlex ist ein Dedektiv, der mit mit viel Beharrlichkeit der Sache letztlich noch auf die Spur kommt.
Raymond Lovell, Kay Bannerman und Robert Wyndham waren in den Hauptrollen zu sehen.
Mit „SPECIAL AGENT DICK BARTON“ war Hammer 1948 immerhin so erfolgreich, dass daraus gleich eine dreiteilige Reihe wurde. Im ersten Teil erleben wir Don Stannard in der Titelrolle. Regierungsagent Barton bekämpft einen Ring von Nazi – Spionen die planen, die gesamte Londoner Wasserversorgung zu vergiften. Regie führte Alfred J. Goulding. Der Film lief, ebenso wie die beiden anderen „DICK BARTON“ Filme auch in Deutschland.
Bevor Hammer jedoch DICK BARTON ein zweites Mal ermitteln ließ, machten sie eine Pause und schickten 1949 zuerst „THE MAN IN BLACK“ ins Rennen, welche aber nichts mit der Will Smith Filmkomödie von 1997 zu tun hat. Vielmehr geht es hier um Joan Clavering, einer Frau die nach dem Tod ihres Yogi’s nach Hause zurückkehrt zu ihrer verwitweten und sehr wohlhabenden Stiefmutter Bertha. Die verschwindet letztendlich mit ihrer Tochter Janice um Joan verrückt zu machen und ihres rechtmäßigen Erbes zu berauben.
Bei diesem rund 80 Min. langem Film führte Francis Searle Regie. Synchronisiert wurde der Film nie. Anthony Hinds produzierte den Film und John Gilling schrieb das Drehbuch.
1949 wurde auch „THE ADVENTURES OF P.C. 49 : INVESTIGATING THE CASE OF THE GUARDIN ANGEL“ gedreht. Der 67 minütige Film wird als Mischung aus Crime, Drama und Mystery beschrieben und erzählt die Geschichte eines Constable der undercover eine Bande gewaltbereiter Diebe infiltriert.
Der Film von Godfrey Grayson ist ebenfalls nie nach Deutschland gekommen, hat allerdings gute Bewertungen bekommen. Außerdem ist „THE ADVENTURES OF P.C. 49 : INVESTIGATING THE CASE OF THE GUARDIN ANGEL“ sogar der erste Hammer Film mit Michael Ripper !
Ende der 40iger Jahre, genauer gesagt 1949, hat Hammer’s Superheld „DICK BARTON“ seinen zweiten Auftritt : "DICK BARTON STRIKES BACK" - in Deutschland „DICK BARTON - GEHEIMWELLE 505“. Geheimnisvolle Katastrophen ziehen sich zeitnah durch ganz England und kosten Tausende das Leben. Da kann nur einer helfen : DICK BARTON, mit Hilfe seines zwar lustigen, aber äußerst naiven Assistenten. In 73 Min. haben sie die Lösung gefunden und die Welt knapp vor dem Untergang bewahrt : ein Wahnsinniger hat Ultraschallwellen von besonders hoher Frequenz gesendet. Die vielen Leichen haben ihm wohl Laune gemacht !
Info : die „DICK BARTON“ Filme beruhen auf recht erfolgreichen Radioreihe über den gleichnamigen Detektiv, die zwischen 1946 und 1951 von der BBC ausgestrahlt wurde. Das Drehbuch von Ambrose Grayson zu diesem zweiten Film beruht auf der Vorlage von Edward J. Mason. Produziert haben Anthony Hinds und Mae Murray.
Wohl wegen des relativ guten Abschneidens von „DICK BARTON“ kam Hammer noch 1949 gleich zu einem ähnlichem Typ, der allerdings deutschsprachige Lande auch nie erreichte . In „DR. MORELLE : THE CASE OF THE MISSING HEIRESS“ verschwindet eine junge Frau unter seltsamen Umständen. Als ein Freund von ihr das Verschwinden zu erklären versucht, kommt es beinahe zu einem weiteren Fall einer vermissten Frau. Ganz klar ein Fall für „DR. MORELLE“ !
„DR. MORELLE“ ist schon ganz klar wegen seines Hauptdarstellers, den ich bisher gar nicht so wahrgenommen habe, unbedingt interessant. Valentine Dyall wird von nicht wenigen sogar als der „britische Vincent Price“ angesehen und ist, wenn er auch nie dessen Bekanntheitsgrad erreicht hat, ein absoluter Genrestar, dem zweifellos Beachtung gilt. Er hat durchaus in sehr vielen Klassikern mitgespielt und seine tiefe, unheimlich klingende Stimme kam nicht nur in einigen Hammer Filmen zum Tragen, sondern auch auf der Bühne bei Stücken von William Shakespeare. Nicht selten war er auf Schurkenrollen festgelegt, was er auch seiner tiefen Stimme zu verdanken hatte und jeder, der diese alten Filme liebt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Film von ihm zu Haus im Schrank stehen. Wenn er das nächste Mal im Player landet, einfach mal drauf achten, denn auch wenn er nicht den Bekanntheitsgrad eines Christopher Lee hat, so ist er dennoch in relativ vielen Genrefilmen zu sehen.
Ebenfalls noch im Jahre 1949 schickte Hammer „CELIA“ ins Rennen. Es handelt sich um die Geschichte einer Schauspielerin, die von ihrem Freund, dem Chef einer Privatdetektiv – Agentur überredet wird, einen Job als Haushälterin bei einer reichen älteren Frau anzunehmen. So wie es aussieht hat nämlich seit längerem niemand mehr diese Frau gesehen. Ihr neuer, jüngerer Freund behauptet, sie sei krank und will auch niemanden ins Haus lassen….
Auch dieser Film, der ganz interessant sein könnte, kam nie in deutsche Lande. Interessant ist hier, dass wieder Francis Searle Regie führte. Außerdem spielt noch Ferdy Mayne mit, der später einem größeren Publikum durch Roman Polanski’s Vampirkomödie „TANZ DER VAMPIRE“ bekannt werden wird. Anthony Hinds hat produziert und Jimmy Sangster war zweiter Regieassistent.
„MEET SIMON CHERRY“ war der letzte Hammer Film, der 1949 gedreht wurde, bevor es ins neue Jahrzehnt ging. In ein Jahrzehnt wo Hammer dann entgültig seinen Durchbruch feiern sollte. In „MEET SIMON CHERRY“ spielen Hugh Moxey, Jeannette Tregarthen und Anthony Forwood.
Die typische "Hammer Familie", wie wir sie kennenlernen sollten, gab es noch nicht. Trotzdem hatten immer wieder Leute den Weg zurück ins Studio gefunden, Darsteller, Regisseure und auch andere Leute hinter der Kamera. Der Regisseur von „MEET SIMON CHERRY“ war auch so einer. Godfrey Grayson hatte schon die „DICK BARTON“ für Hammer gedreht und sollte in nächster Zeit auch weiter für Hammer arbeiten.
Es geht um die junge, unglückliche und tot aufgefundene Tochter von Lady Harling. Eine junge Dame wird infolge verdächtigt, sie ermordet zu haben.
FORTSETZUNG FOLGT !
...ganz bestimmt...
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