"Dark Glasses - Blinde Angst" ( Occhiali neri, Frankreich, Italien, 2022 )

Ich habe schon seit einiger Zeit einen Film hier liegen auf den ich sehr gespannt war. Es handelt sich um Dario Argento’s „Dark Glasses – Blinde Angst“. Ich habe den Film auch schon einmal gesehen muss ich sagen, es war keine Erstsichtung, aber da ich inzwischen im Krankenhaus und in der Reha war wollte ich ihn einfach nochmal in Ruhe sehen und mir ein genaues, abschließendes Bild machen. Also nochmal kurz zur Handlung….



Drei Edelprostituierte gehen bereits auf das Konto eines irren Killers als er sich an Diana ranmacht. Die aber hat Glück im Unglück : sie überlebt den Anschlag zwar als der Killer sie in einen Autounfall verwickelt, aber sie verliert ihr Augenlicht dabei. Fortan auf Gehstock und Blindenhund angewiesen kämpft sich Diana ins Leben zurück. Außerdem lernt sie den kleinen Chin kennen, einen Asiaten, der durch den Unfall nun zum Waisen wurde und den sie nun erstmal bei sich aufnimmt. Die Polizei jedoch tappt, genau wie Diana selbst, im Dunkeln. Und das ist in ihrer Lage wirklich prekär, denn der Mörder hat es noch immer auf sie abgesehen….

Das mag jetzt alles nicht so aufregend und spektakulär klingen, aber Dario Argento hat es doch irgendwie geschafft zu seinen Wurzeln zurück zu kehren. Besonders Leute die sich noch an „Die neunschwänzige Katze“ von 1971 mit Karl Malden erinnern werden hier sicher einige Paralellen sehen : auch dort war ein blinder Journalist und seine Nichte einem Mörder auf der Spur, - wer erinnert sich noch ? Hier ist es Ilenia Pastorelli, die manche etwas „gewöhnungsbedürftig“ empfanden, mir jedoch gefiel sie gut, sie hat ihre Rolle gut gespielt. Wenn gleich zu Beginn eine Sonnenfinsternis den Film in eine etwas billige, apokalyptische Stimmung hüllt, dann wollen wir das mal schnell vergessen und  dem Unterhaltungswert zugute schreiben, - es gibt schlimmeres. Und nein, man sollte von dem 81jährigen auch keine Meisterwerke wie „Suspiria“, „Tenebre“ oder „Inferno“ mehr erwarten, - Argento hat der Filmwelt viele schöne Filme hinterlassen und auch dieser ist bei weitem kein schlechter, - wenn man nicht die falschen Erwartungen hat ! Auch ist zur Enttäuschung vieler der Soundtrack diesmal nicht von Goblin, aber dennoch gibt es einen passenden hämmernden Soundtrack der durchaus zum Geschehen passt !



Und um auch hier vielleicht die Erwartungshaltung der Fans gleich in ein richtiges Licht zu rücken : der Film ist, zumindest relativ unblutig. Es schien Argento deutlich mehr um seine Figuren gegangen zu sein und um ihre Geschichte als um irgendwelche Effekte. Und ich glaube, wenn er sie dann benutzt hat, dann eher als Zugeständnis. Der Film ist auf alle Fälle sehenswert, finde ich. Mir hat er gefallen, ein echter Giallo halt !