"Lovely, Dark, and Deep" ( Lovely, Dark, and Deep, Portugal, 2023 )

Lennon, die neue Rangerin im Reservat, versucht, in der Hoffnung, die 
Ursprünge einer Tragödie aufzudecken, die sie seit ihrer Kindheit verfolgt. 
Ja, sie hat auch persönliche Gründe als Backround für diesen Job. Sie hat 
also ihren Traumjob gefunden indem sie mitten in der Wildnis eines 
Nationalparks campiert, nur ist ihre Motivavation dafür eine andere als die 
ihre Kollegen. Jedes Jahr verschwinden tausende von Menschen in den 
Parks und tauchen nie wieder nie, so das es auch nur den Hauch einer 
Erklärung gäbe. So geschehen auch bei Lennons eigener Schwester Jenny, 
die zufällig genau in dem Park verschwunden ist in dem Lennon nun arbeitet. 
Als ob das nicht schon genug wäre ist nun seit Lennons Arbeitsbeginn auch 
noch ihr Kollege den sie selbst ersetzt verschwunden. Nur einen Hinweis hat 
er in Form eines Zettels hinterlassen : "Ich schulde diesem Land eine Leiche"...



Sie richtet ihr Basislager als Suchstation ein und patroulliert im Park nach 
Hinweisen auf den Verbleib ihrer Schwester. Kurz darauf wird eine andere 
Wanderin vermißt und Lennon macht sich entgegen allen Anweisungen auf 
die Suche. Sie kann die Frau tatsächlich retten, wird jedoch ermahnt und 
sogar gefeuert. Ihr Kollege Jackson und ihr Chef Zhang wissen anscheinend 
mehr, als sie dem Neuling verraten wollen. Sie lassen Lennon,- aber auch das 
Publikum lange Zeit im Dunkeln.

Nun wird es richtig düster. Lennon wartet in der Parkstation auf einen Hubschrauber 
der sie abholen soll. Stattdessen fährt sie durch eine halluzinugene Gegend voller 
beunruhigender Visionen und verstörender Erinnerungen.

Der Film hat etwas verstörendes, ist irgendwie auch gut gefilmt und die 
Hauptdarstellerin macht ihre Sache ganz ordentlich. Das ist soweit alles 
ganz okay und man kann nicht meckern, auch technisch ist der Film 
wirklich nicht schlecht umgesetzt. Auch die Handlung hält einen bei der 
Stange da man ja nun wissen will was dort im Wald vor sich geht und was 
mit diesen Leuten geschieht die dort alle verschwinden, weshalb man man 
willig Lennons Charakter folgt. Ebenfalls recht gut ist die Geräuschkulisse 
aus Musik und verfremdeten Waldgeräuschen. Keine Ahnung ob gerade 
Frauen da nachts noch im Wald in einem Zelt sitzen sollten...



Regisseurin Teresa Sutherland ist nicht daran interessiert, es dem Zuschauer 
leicht zu machen, den Überblick darüber zu behalten, was zu einem bestimmten 
Zeitpunkt passiert. Sobald Lennons Begegnung mit den übernatürlichen Bewohnern 
des Parks beginnt, wird es schnell psychologisch verwirrend. Die Grenze zwischen 
Fakt und Fiktion verschwindet. Lennon muss mit den Narben umgehen, die nach 
dem Verschwinden ihrer Schwester hinterlassen wurden, auch wenn sie tapfer 
darum kämpft, ihre Gesundheit aufrechtzuerhalten und es zurück in die Zivilisation 
zu schaffen, bevor auch sie zu einem weiteren Foto einer vermissten Person wird, 
die Staub auf dem Pinnwand der Rangerstation sammelt.



Nichts davon geschieht sofort. Mir gefiel, dass Sutherland sich Zeit nahm, bevor sie 
mich in den surrealen Abgrund stürzte, der die Fantasie von der Realität 
trennte. Wir verbringen Zeit mit Lennon, als sie ihren Teil des Parks wandert. Wir 
erfahren viele der Sehenswürdigkeiten. Wir sehen, wie genau sich der Quadrant 
jedes Rangers mit dem daneben schneidet, und wenn der Anruf nach der vermissten 
Frau sucht, ist es nicht verwunderlich, wie andere Ranger wie Lennon schnell reagieren 
können, um sie aufzuspüren.

Ich fand es interessant, dass der Film fast ausschließlich in Paraguay gedreht wurde 
und nicht in einem echten kalifornischen Nationalpark. Der Dschungel in Paraguay 
stellt sich idealerweise als Kulisse einer unruhigen, unheimlichen Eleganz dar.

Dennoch bleibt der Film seinem Titel auf geheimnisvolle Weise treu und Sutherland 
findet einen Weg der ungeklärten Geheimisse, Damit muss der Zuschauer leben 
und zufrieden sein. Oder auch nicht.

6/10