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Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
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Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
Da ich gerade erst mit Fynn über diesen Film gesprochen habe, dachte ich mir, es wäre vielleicht ganz nett, die Rezension hier zu posten. Dieser Film ist nicht jedermanns Sache und er wird kontrovers diskutiert, doch ich finde ihn aufgrund seiner ethischen Fragestellung sehr gelungen und möchte ihn euch deshalb nicht vorenthalten (auch wenn er nicht so ganz zur Zielgruppe des Forums passt).
Regie: Mladen Djordjevic
Kamera: Nemanja Jovanov
Erscheinungsjahr: 2009
Herstellungsland: Serbien
Länge: 112 Minuten
Freigabe: keine Jugendfreigabe
Darsteller: Mihajlo Jovanovic, Ana Acimovic, Predrag Damnjanovic, Radivoj Knezevic, …
Ein vom Krieg zerrüttetes Land ist nicht gerade der beste Ort, um als Nachwuchsregisseur die Filmwelt zu revolutionieren. Das muss auch Marko erkennen, der aufgrund von Geldmangel einen Einstieg in die Pornowelt findet. Doch einfach nur Pornos drehen reicht ihm nicht - Marko will provozieren. Und so trommelt er ein paar Leute zusammen, um mit einem Porno-Cabaret durchs Land zu ziehen. Der Erfolg bleibt aus, die Kasse bleibt leer und Widerstand macht sich in der Bevölkerung breit. Und dann kommt das verlockende Angebot, in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen...
Wärst du bereit für Geld zu töten? Jeder Mensch ist käuflich, diese Wahrheit wurde mir beim Sichten wieder einmal überdeutlich bewusst. Gerne würde ich sagen, dass ich mich in so einem Fall anders verhalten würde, dass ich als strahlendes Vorbild aus einer solchen Situation hervor gehen würde. Doch wäre ich wirklich so stark? Wie viel müsste man mir bieten, damit ich töte? Oder noch vertrackter: würde ich mich selbst töten lassen, wenn ich damit meine Familie retten könnte? Es sind diese Fragen, die den Film ausmachen, vor denen man sich nicht verschließen kann.
Doch das ist nicht das einzige Thema, das in "Leben und Tod einer Pornobande" behandelt wird. Die Nachwehen des Krieges lassen sich in Serbien eben nicht leugnen. Während es in Belgrad noch relativ einfach ist, die Auswirkungen des Krieges auszublenden, wird man in ländlichen Bereichen immer wieder damit konfrontiert. Zerstörung, Armut und psychische Erkrankungen lassen sich nicht überspielen und beeinflussen das Handeln der Protagonisten erheblich. Serbien als rechtsfreier Raum - es gibt niemanden, der die Grenzen der Moral festlegt und durchsetzt. Und natürlich verändert sich die Moral der Menschen, wenn das Überschreiten der Grenzen keine Konsequenzen hat. Das sieht man besonders eindrucksvoll an Marko, der zunächst nichts mit dem Töten von Menschen zu tun haben will, sich dann wegen dem Geld doch dazu hinreißen lässt, Freiwillige zu töten, schließlich Gefallen daran findet und zu guter Letzt sogar Menschen gegen ihren Willen umbringt.
Reue und die Auswirkungen von Gräueltaten auf die menschliche Psyche werden ebenfalls thematisiert. Djordjevic zeigt die Auswirkungen des Krieges, die selbst dann noch im Land wüten, wenn die Nachrichtenkameras schon längst weg sind. Sehr realistisch, ein verstörender Ausblick.
Noch ein Wort zu den Schauspielern: sie machen einen fabelhaften Job, die Charaktere wirken zu keiner Zeit überzeichnet oder unrealistisch. Vor Allem Marko gibt dem Geschehen die notwendige Ernsthaftigkeit, ohne den erhobenen Zeigefinger heraus zu kehren.
Dass es "Leben und Tod einer Pornobande" nur mit serbischem Ton und deutschen UTs zu bekommen ist, tut dem Filmerlebnis übrigens keinen Abbruch. Eher im Gegenteil, die Sprache passt sehr gut zum Geschehen und es würde etwas fehlen, wenn man die Story mit deutschem Ton zeigen würde.
„Leben & Tod einer Pornobande“ will mich einfach nicht mehr los lassen. Deshalb 10/10
Regie: Mladen Djordjevic
Kamera: Nemanja Jovanov
Erscheinungsjahr: 2009
Herstellungsland: Serbien
Länge: 112 Minuten
Freigabe: keine Jugendfreigabe
Darsteller: Mihajlo Jovanovic, Ana Acimovic, Predrag Damnjanovic, Radivoj Knezevic, …
Ein vom Krieg zerrüttetes Land ist nicht gerade der beste Ort, um als Nachwuchsregisseur die Filmwelt zu revolutionieren. Das muss auch Marko erkennen, der aufgrund von Geldmangel einen Einstieg in die Pornowelt findet. Doch einfach nur Pornos drehen reicht ihm nicht - Marko will provozieren. Und so trommelt er ein paar Leute zusammen, um mit einem Porno-Cabaret durchs Land zu ziehen. Der Erfolg bleibt aus, die Kasse bleibt leer und Widerstand macht sich in der Bevölkerung breit. Und dann kommt das verlockende Angebot, in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen...
Wärst du bereit für Geld zu töten? Jeder Mensch ist käuflich, diese Wahrheit wurde mir beim Sichten wieder einmal überdeutlich bewusst. Gerne würde ich sagen, dass ich mich in so einem Fall anders verhalten würde, dass ich als strahlendes Vorbild aus einer solchen Situation hervor gehen würde. Doch wäre ich wirklich so stark? Wie viel müsste man mir bieten, damit ich töte? Oder noch vertrackter: würde ich mich selbst töten lassen, wenn ich damit meine Familie retten könnte? Es sind diese Fragen, die den Film ausmachen, vor denen man sich nicht verschließen kann.
Doch das ist nicht das einzige Thema, das in "Leben und Tod einer Pornobande" behandelt wird. Die Nachwehen des Krieges lassen sich in Serbien eben nicht leugnen. Während es in Belgrad noch relativ einfach ist, die Auswirkungen des Krieges auszublenden, wird man in ländlichen Bereichen immer wieder damit konfrontiert. Zerstörung, Armut und psychische Erkrankungen lassen sich nicht überspielen und beeinflussen das Handeln der Protagonisten erheblich. Serbien als rechtsfreier Raum - es gibt niemanden, der die Grenzen der Moral festlegt und durchsetzt. Und natürlich verändert sich die Moral der Menschen, wenn das Überschreiten der Grenzen keine Konsequenzen hat. Das sieht man besonders eindrucksvoll an Marko, der zunächst nichts mit dem Töten von Menschen zu tun haben will, sich dann wegen dem Geld doch dazu hinreißen lässt, Freiwillige zu töten, schließlich Gefallen daran findet und zu guter Letzt sogar Menschen gegen ihren Willen umbringt.
Reue und die Auswirkungen von Gräueltaten auf die menschliche Psyche werden ebenfalls thematisiert. Djordjevic zeigt die Auswirkungen des Krieges, die selbst dann noch im Land wüten, wenn die Nachrichtenkameras schon längst weg sind. Sehr realistisch, ein verstörender Ausblick.
Noch ein Wort zu den Schauspielern: sie machen einen fabelhaften Job, die Charaktere wirken zu keiner Zeit überzeichnet oder unrealistisch. Vor Allem Marko gibt dem Geschehen die notwendige Ernsthaftigkeit, ohne den erhobenen Zeigefinger heraus zu kehren.
Dass es "Leben und Tod einer Pornobande" nur mit serbischem Ton und deutschen UTs zu bekommen ist, tut dem Filmerlebnis übrigens keinen Abbruch. Eher im Gegenteil, die Sprache passt sehr gut zum Geschehen und es würde etwas fehlen, wenn man die Story mit deutschem Ton zeigen würde.
„Leben & Tod einer Pornobande“ will mich einfach nicht mehr los lassen. Deshalb 10/10
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Re: Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
schönes Review..
ist für mich aber zu harte Kost...Ich kann mit solchen Filmen nicht warm werden....
ist für mich aber zu harte Kost...Ich kann mit solchen Filmen nicht warm werden....
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Re: Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
Ein fürwahr extremer Film, dessen Bilder alles andere als schön anzusehen sind, diese sogar teilweise widerlich sind. Zumindest ging es bei Sichtung mir so und auch die Chraktere empfand ich teils widerlich. Ist aber von den Filmemachern auch so beabsichtigt. Selbst der Marko, der mit seinen Freunden/Freundinnen eine Art reisenden Zirkus in Form eines Porno-Cabarets finanziell zu überleben versucht, fand ich auch ein wenig abartig. Mit aller Gewalt wollten sie damit bei der Landbevölkerung u.a. die sogenannte Freie Liebe propagieren. Aber die Landbevölkerung hat andere Moralvorstellungen und somit prallen hier Ansichten extrem aufeinander, die dann auch z.T. in Gewalt münden. Als die Truppe später auf Kriegsveteranen treffen und diverse Lebendsüberdrüssige für Geld und vor laufender Kamera getötet werden, wird es nur noch schlimmer und der Kreislauf der Gewalt nimmt seinen Lauf.
Der Film ist aber weit weg von üblichen gängigen Klischees, denn hier bekommt man die volle Dröhnung verpasst, die im grunde auch mit dem berühmten Holzhammer einem unbedarften Zuschauer um die Ohren geknallt werden. Auch Snuff ist ein Thema. Ein drastischer radikaler Film, der mit seiner Inszenierungsart keine Gefangenen macht. A SERBIAN FILM war auch so ein extremer Film, aber das ist eine andere Geschichte.
Gute Vorstellung, Angel
Der Film ist aber weit weg von üblichen gängigen Klischees, denn hier bekommt man die volle Dröhnung verpasst, die im grunde auch mit dem berühmten Holzhammer einem unbedarften Zuschauer um die Ohren geknallt werden. Auch Snuff ist ein Thema. Ein drastischer radikaler Film, der mit seiner Inszenierungsart keine Gefangenen macht. A SERBIAN FILM war auch so ein extremer Film, aber das ist eine andere Geschichte.
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Re: Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
GrafKarnstein schrieb: A SERBIAN FILM war auch so ein extremer Film, aber das ist eine andere Geschichte. :
Die beiden Filme werden gerne miteinander verglichen, allerdings finde ich den Vergleich eher unpassend. Während die "Pornobande" frei entscheiden und jederzeit aussteigen kann, wird der Protagonist von ASF mittels Drogen zu seinen Taten überredet. Das genau ist aber das Thema von "Leben und Tod einer Pornobande - die freiwillige Ausweitung der moralischen Grenzen, wenn dies von den Umständen begünstigt wird.
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Re: Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
Vergleichen tue ich die auch nicht, aber zumindest stammen beide aus Serbien und spielen zeitlich nach dem Krieg. Aber hinter dem ASF-Protagonisten steht eine Bande, die Sexvideos mit extremen Snuff-Einschlag dreht. Aber über diesen speziellen Film können wir auch noch später reden. Der Film THE SEASONING HOUSE ist auch ein sehr gutes Beispiel, weil der ebenfalls nach dem bürgerlichen Balkankrieg im Ex-Jugoslawien angesiedelt. Zwar eine britische Produktion, steht den anderen beiden im Grunde in nichts nach. Aber auch das ist eine andere Geschichte.Angel schrieb:Die beiden Filme werden gerne miteinander verglichen, allerdings finde ich den Vergleich eher unpassend. Während die "Pornobande" frei entscheiden und jederzeit aussteigen kann, wird der Protagonist von ASF mittels Drogen zu seinen Taten überredet. Das genau ist aber das Thema von "Leben und Tod einer Pornobande - die freiwillige Ausweitung der moralischen Grenzen, wenn dies von den Umständen begünstigt wird.
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Re: Leben und Tod einer Pornobande (Serbien, 2009)
GrafKarnstein schrieb: Der Film THE SEASONING HOUSE ist auch ein sehr gutes Beispiel, weil der ebenfalls nach dem bürgerlichen Balkankrieg im Ex-Jugoslawien angesiedelt.
Der steht auch noch auf meiner Liste...
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